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Wattbewerb plant bundesweite Solarenergie-Auswertung

Bildquelle: pixabay.com

Wattbewerb wird das Datenangebot für die Kommunen ausweiten:

Wir arbeiten daran, in Zukunft die Auswertungen des Zubaus an Photovoltaik in allen ca. 11.000 deutschen Städten und Gemeinden darzustellen. Damit können alle Interessierten in Deutschland jederzeit sehen, wie sich die lokale Energiewende entwickelt. Die Vorteile für angemeldete Kommunen bleiben weiterhin bestehen, da deren Dashboards zusätzliche Funktionen bieten. Neu: Die Dashboards enthalten jetzt auch die Zubauzahlen für Speicher in den Kommunen.

Die Anmeldung bei Wattbewerb ist für deutsche Städte und Gemeinden jederzeit kostenfrei möglich. Auch hier arbeiten wir an einer Erweiterung und wollen Landkreisen und Gemeindeverbänden (Verbandsgemeinden, Samtgemeinden etc.) die Anmeldung ermöglichen und ihnen den Zugang auf für sie zugeschnittene Dashboards bieten.

Wir haben uns erstmals die Zubau-Zahlen aller deutschen Kommunen für September 2024 angeschaut. Diese stellen eine Momentaufnahme dar.

Wieviel Photovoltaik wurde in den 5 größten deutschen Städten im September 2024 zugebaut?
In den 5 größten Metropolen wurde im September laut Marktstammdatenregister gerundet an Solarleistung zugebaut: Berlin 7.800 kWp, Köln 5.800 kWp, Hamburg 3.300 kWp, München 2.200 kWp und Frankfurt a. M. 1.200 kWp. In Berlin wurden damit in einem Monat so viele Solarmodule montiert, wie etwa auf 1040 Einfamilienhäuser passen. Anders formuliert sind etwa 19.500 Module mit einer Fläche von über 38.000 m² montiert worden – oder sportlich ausgedrückt 5,3 Fußballfelder, die mit Solarmodulen belegt wurden.
Im Verhältnis zu der Bewohnern*innenzahl dieser Metropolen ergibt sich eine etwas andere Reihenfolge: Hier liegt Köln klar vorne, wo im Verhältnis zur nächstplazierten Stadt Berlin etwa die zweieinhalbfache Menge an Solarmodulen installiert wurde. Es folgen Hamburg, Frankfurt und München.

Wie sieht es bei den Städten mit 100.000 bis 700.000 Einwohner*innen aus?
Bei den Großstädten über 100.000-700.000 Einwohner*innen sind beim Zubau die Städte Hamm mit 7.000 kWp, Erfurt mit 4.800 kWp und Leipzig mit 2.200 kWp die Spitzenreiter.
Bei der Auswertung nach Zubau pro Einwohner*in verdrängt Gütersloh die Stadt Leipzig von Platz 3. Erfurt hat auch nach dieser Zählung im September den zweitstärksten Zubau. Klarer Spitzenreiter in dieser Kategorie im September ist jedoch die Stadt Hamm

Wie sehen die Topwerte in den kleineren Städten und Gemeinden aus?
Die Kommunen mit 10.000 bis 100.000 Einwohner*innen können sich über noch höhere Ausbauzahlen freuen. In der Stadt Bedburg (Nordrhein-Westfalen) wurden 20.200 kWp bei knapp 25.000 Einwohner*innen zugebaut und damit in dieser Kategorie der stärkste Zubau an Solarenergie erreicht, was auch im Verhältnis zu den Einwohner*innen Platz 1 bedeutet. Die Stadt Bogen (Bayern) hat über 9.300 kWp zugebaut und erreicht damit Platz 2 sowohl in der absoluten als auch in der relativen Wertung.

In den Kommunen unter 10.000 Einwohner*innen stechen zwei Namen hervor. Die Gemeinde Stüdenitz-Schönermark in Brandenburg hat mit nur 598 Einwohner*innen insgesamt 65.000 kWp zugebaut und damit den 2. Platz im September geschafft. Pro Kopf wurden hier über 530m² Fläche mit Solaranlagen belegt.

Noch überwältigender waren die Werte in Kasel-Golzig in Brandenburg. Hier wurden im September für 664 Einwohner*innen insgesamt 121.886 kWp Leistung an Solarenergie angemeldet. Das bedeutet umgerechnet ein Fußballfeld voller Solaranlagen für jede und jeden 8. der 664 Einwohner*innen. Dieser rechnerische Wert ist auf vier Großanlagen zurückzuführen, die im September ans Netz gingen.

Auch wenn es sich nur um eine Momentaufnahme handelt: Der Ausbau von Photovoltaik setzt sich 2024 in Deutschland kräftig fort. Der stichprobenartige Blick in die Dashboards von Wattbewerb zeigt einen gegenüber 2023 veränderten Trend an. Waren 2023 die Anlagen bis 30 kWp – also Anlagen, die im wesentlichen auf Ein- und Zweifamilien-Häusern zu finden sind – noch der größte Treiber für den Zubau, lässt sich für 2024 hier ein Rückgang bei der Dynamik feststellen. An vielen Orten wird dies jedoch durch einen stärkeren Zubau bei gewerblichen Anlagen (> 100 kWp) wettgemacht, so dass der gesamte Zubau 2024 kräftiger ausfällt oder höchstwahrscheinlich ausfallen wird als im letzten Jahr. 

Eine interessante Größenordung haben Anlagen im MaStR, die keiner Kommune zugeordnet werden können. Wären diese Anlagen eine Kommune mit mehr als 10.000 Einwohner*innen, würde sie mit 12.900 kWp Zubau zwischen Platz 1 und 2 liegen. 

Anmerkung zu den Daten:

Unsere Auswertung geht auf das Marktstammdatenregister zurück und unterliegt der Genauigkeit, die durch die Bundesnetzagentur gewährleistet wird. Besonders auffällige Werte werden von uns recherchiert, aber trotz aller Sorgfalt können wir keine Garantie für die Richtigkeit der Daten übernehmen. Die Zahlen sind in der Regel gerundet.

Wattbewerb – hier spielt die Energiewende!

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