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Challenge Q2/2023 – Das sind die Gewinner

Welche Stadt und welche Gemeinde schafft es, auf ihre Unternehmen zuzugehen und einen PV-Ausbauplan abzustimmen? So lautete unsere Frage zur Challenge im 2. Quartal 2023.

3 Kommunen haben uns mit Ihren Plänen, Ideen und Fortschritten besonders beeindruckt, weshalb Sie den Q2-2023-Award gewinnen:

Stadt Nettetal, Stadt Osnabrück und Stadt Karlsruhe

Wir gratulieren den drei Städten zu ihren überzeugenden Konzepten!

Was hat uns besonders gefallen und beeindruckt?

Nettetal: Die Stadtverwaltung Nettetal ist aktiv auf Unternehmen in der Stadt zugegangen und konnte eine Reihe Unternehmen dafür gewinnen, ihre vorhandenen großen Dachflächen für die Installation großer PV-Anlagen zu nutzen. Die genannten Unternehmen decken damit einen hohen Anteil ihres Energiebedarfs ab, einige Anlagen produzieren sogar mehr Strom, als das jeweilige Unternehmen benötigt. Wir halten den Beitrag aus Nettetal für beispielhaft, weil er eindrücklich zeigt, dass und wie Kommunen die lokale Energiewende durch Eigeninitiative vorantreiben können (siehe https://www.facebook.com/StadtNettetal/ – Post vom 20.06.23). Dabei geht es um Einsatz, Initiative und Beharrlichkeit. Eine Kommune muss dafür nicht große finanzielle Mittel einsetzen und gerade das entspricht einem Kerngedanken von Wattbewerb. Wir können allen Kommunen nur empfehlen, ebenfalls ihre Player mit großen Dächern vor Ort anzusprechen, also Unternehmen, Wohnungsbaugesellschaften oder z.B. Vereine.

Osnabrück: Wer wissen möchte, wie man einen überzeugende Gesamtplanung für den Ausbau von Photovoltaik in einer Großstadt mit 168.000 EW vorlegt, der sollte sich in Osnabrück umschauen. Die Stadt hat uns ein beeindruckendes Gesamtwerk mit interessanten Erkenntnissen und Initiativen vorgelegt. Besonders zu unserer Challenge passt die Entscheidung, sich seit 2022 auf die 1000 größten Dachflächen in der Stadt zu fokussieren, weil mit einer konsequenten Nutzung dieser Dächer mit PV bilanziell ein Drittel des Gesamtstrombedarfs in der Stadt gedeckt werden kann. Dies schließt neben dem Haushaltsstrom auch den Strombedarf von Industrie und Gewerbe ein! Um die Eigentümerinnen und Eigentümer dieser Dachflächen zu erreichen, hat die Stadt Osnabrück diese angeschrieben und allen eine Energieberatung angeboten, die Bereitschaft für eine Verpachtung der Flächen abgefragt und im Februar 2023 den 1. Osnabrücker Solargipfel veranstaltet. Zu diesem kamen 187 Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu Vorträgen und Austausch untereinander. Der Gipfel trug dazu bei, weitere große PV-Projekte in der Stadt auf den Weg zu bringen. Der Solargipfel wurde aufgezeichnet und kann bei YouTube angeschaut werden: https://www.youtube.com/watch?v=yWcRkorQ5II   

Karlsruhe gehört zu den Kommunen, die am häufigsten Beiträge bei unseren Challenges einreichen. So hat es uns nicht gewundert, dass wir auch für die Q2-2023-Challenge einen innovativen Beitrag aus Karlsruhe erhalten haben. Zum einen bekamen wir eine Liste mit bestehenden und aktuell geplanten großen PV-Anlagen verschiedener Unternehmen und Behörden in Karlsruhe. Wenn die geplanten Anlagen in Betrieb gehen, erreichen die Anlagen von Firmen in 11 Projekten 12.783 kWp. Da es noch weit mehr große Unternehmen in Karlsruhe gibt, ist hier noch reichlich Potenzial für den weiteren Ausbau vorhanden.

Dazu gibt es weitere bemerkenswerte Initiativen: 

2020 haben die größte kommunale Wohnungsbaugesellschaft Volkswohnung und die Stadtwerke Karlsruhe ein gemeinsames Programm zum Ausbau von PV auf Mietshäusern der Volkswohnung gestartet und dafür eine gemeinsame Betreibergesellschaft (KES – Karlsruhe Energieservice GmbH) gegründet. Bisher wurden Anlagen mit 1.673 kWp auf Dächer von Miethäusern der Volkswohnung gebaut.

Besonders innovativ zeigt sich das Smart East Projekt in der Karlsruher Oststadt: In diesem Pilotprojekt werden alle Bestandsgebäude mit Smart-Metern digitalisiert und in einem Energiemanagement vernetzt. Ziel ist es, das Quartier durch die Kopplung der Sektoren Strom, Wärme, Kälte und Verkehr in ein energieoptimiertes zukunftsfähiges Quartier zu verwandeln, siehe https://smart-east-ka.de/. Aus diesem Projekt lassen sich mit Sicherheit wertvolle Erfahrungen für die energetische Entwicklung in Quartieren gewinnen.

Schlusswort

Wir danken allen Kommunen, die Beiträge eingereicht haben und gratulieren den Gewinner-Städten herzlich zu ihren eindrucksvollen Fortschritten.      

Wir haben leider von Gemeinden keinen Beitrag zu dieser Challenge erhalten. Wir möchten alle Gemeinden dennoch ermuntern, auf Betriebe und Gewerbe zuzugehen und sie für den Ausbau von PV zu gewinnen.

Wattbewerb – hier spielt die Energiewende!       

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